Handy orten und Handyortung

Es gibt viele Argumente, die für oder auch gegen den Einsatz moderner Handyortung sprechen. Auch ohne ein Spion zu sein, kann man ein durchaus legitimes Bedürfnis haben ein Handy Orten zu wollen. Zum Beispiel, wenn man es einfach verloren hat. Oder man möchte Verwandten und Freunden die Möglichkeit geben zu wissen wo man sich aufhält. Ein schlagendes positives Argument ist die Tatsache, dass mittels Handyortung Notrufe automatisch einer bestimmten Position zugeordnet werden können. Diese Einsatzmöglichkeit erweist sich unter Umständen als lebensrettend, zum Beispiel wenn man sich in einer Notsituation befindet,  in der ein aktiver Anruf nicht möglich ist. Aus diesem Grund haben viele Länder es mittlerweile gesetzlich vorgeschrieben, dass Handys Ort bar sein müssen. Unter „Ortung“ oder  „Tracking“ versteht man den gezielten technologischen Einsatz um den Aufenthaltsort eines Handys bestimmen zu können. GPS Technologie ist größtenteils der Standard der Handyortung weltweit.  So gut wie jedes weltweit käufliche moderne Handy kann verschiedene Ortungs- bzw. Tracking-Technologien per GPS realisieren. Es gibt verschiedene Ortungsdienste, die man in Anspruch nehmen kann, manche sogar kostenlos.

Handy orten, die Technik hinter einer Handyortung

Durch technologischen Fortschritt und ausgefeilte Tracking-Dienste wir mittels kostenloser Handyortung teilweise sogar ein direkter Zugriff auf das Handy, zum Beispiel auf das eingebaute Mikrophon, gegeben. Je nach Modell und technischen Merkmalen ist dieser Eingriff sogar bei ausgeschaltetem Handy möglich und kann dem Handybesitzer absolut verborgen bleiben. Die Abhörmöglichkeit wird in bestimmten Fällen von der Polizei eingesetzt. Privatpersonen ist ein ähnlicher oder anderer Einsatz von Ortungsdiensten ohne ausdrückliche Zustimmung des Handynutzers grundsätzlich nicht erlaubt und wird in den meisten Fällen, da als illegal gewertet, sogar unter Umständen strafrechtlich verfolgt. Aus diesen Gründen unterliegen Trackingservice-Anbieter ebenfalls strikten Regeln, die ohne Einschränkung eingehalten werden müssen um sich nicht strafbar zu machen. In Deutschland regeln schon seit Jahren komplexe Gesetze die Möglichkeit zum Aufspüren von Handys durch die Übermittlung von Standortdaten. Damit will man der Missbrauchsgefahr von Ortungs-Diensten sowie sogenannten Freundesuchservices entgegenwirken.

Handyortung, ist es immer legal ein Handy orten zu lassen?

Natürlich erwirkt der offensichtliche Kontrollfaktor bei vielen Handybenutzern trotz gesetzlicher Regelungen Bedenken. Teilweise ist es für private Nutzer einfach schwierig zu verstehen wie viel Schutz vor unerlaubtem Eingriff besteht oder eben nicht gegeben ist. Viele sehen die Wahrung ihrer Privatsphäre durch Handyortung äußerst gefährdet. Dies trifft besonders dann zu, wenn die Ortung einer Person ohne deren Zustimmung möglich ist. Daher muss inzwischen die erforderliche Einwilligung in die Feststellung des Standortes eines  Handys zum Zweck der Übermittlung an einen anderen Teilnehmer oder Dritte, die nicht Anbieter des Dienstes sind,  ausdrücklich in gesonderter und schriftlicher Form erfolgen. Eine SMS-Bestätigung reicht mittlerweile nicht mehr aus. Einige Handyverträge beinhalten entsprechende Abschnitte zu diesem Thema des Datenschutzgesetzes, jedoch darf die Einwilligung nicht formularmäßig in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen enthalten sein. Im privaten Bereich, werden Ortungsdienste gerne von Eltern in Anspruch genommen und können sicherlich von großem Nutzen sein. Da die Eltern oft jedoch vertragsmäßig als Nutzer des Handys gesehen werden, fällt eine „Umschiffung“ der Zustimmung des Sohnes oder der Tochter relativ leicht. Als Eltern sollte man daran arbeiten Vertrauen zu schaffen und die  durch Handy-Tracking gegebene Kontrollmöglichkeit  nicht ausnutzen, sondern mit seinen Kinder vor Nutzung eines Ortungs-Dienstes besprechen. Es ist wichtig dem Nachwuchs verständlich zu machen, dass es vorrangig um den Sicherheitsaspekt, und nicht um den Kontrollfaktor geht.